Sollich Architekten

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Neubau eines Produktions- und Ateliergebäudes

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Das Baugrundstück umfasst zwei Parzellen eines neu erschlossenen Gewerbegebiets im Nordosten von Madrid, unweit des Flughafens. Das Areal wurde, wie unzählige periphere Gewerbegebiete in Spanien, durch Anlegung eines orthogonalen Straßenrasters gegliedert. Baulinien, Baufluchten und Firsthöhen sind durch einen Bebauungsplan vorgegeben. In der Nachbarschaft befinden sich überwiegend standardisierte Gewerbebauten mit geschlossenen Gebäudehüllen aus Fertigelementen.

Für einen Zulieferbetrieb der Autoindustrie soll auf einer der beiden Parzellen ein Gewerbebau entstehen, der überwiegend der Lackierung und Aufarbeitung von Kunststoffteilen dient. Im Obergeschoss sind Büroräume vorgesehen. Das Grundstück soll ganzflächig unterkellert werden. Unmittelbar angrenzend ist nach Vorgaben des Bebauungsplans ein Gebäude mit einheitlicher Kubatur zu errichten. Die Bauherren möchten hier auf einer Hälfte eine vielseitig nutzbare Lagerhalle und auf der anderen Hälfte ein Malatelier mit Übernachtungsmöglichkeit schaffen.

Den Vorgaben des Bebauungsplans folgend wird für beide Bauabschnitte eine einheitliche Kubatur gewählt, die durch einen reduzierten Materialkanon aus Sichtbeton, Profilbauglas und einigen Fensterbändern ausformuliert wird. Für die Arbeitsplätze des Produktionsbetriebs lassen die geschosshohen Profilbauglaswände schemenhaft die Arbeitsprozesse erahnen und bieten dennoch genügend Blend- und Sonnenschutz. Für den Atelierbereich sind ebenfalls Profilbauglasflächen vorhanden, die ein diffuses Licht in das zweigeschossige Atelier lassen. Die Büroräume im Obergeschoss der Produktion erhalten repräsentative Fensterflächen, die ebenso im Wohnbereich des Ateliers im Obergeschoss vorzufinden sind. Rhythmus, Format und Lage sind dabei vollkommen eigenständig. Der Wohnbereich des Ateliers erhält zudem noch einen eingezogenen Patioraum, der einen Aufenthalt ohne Einsicht vom Straßenraum aus zulässt. Der Bauteil des Lagers wird überwiegend als geschlossene Fläche ausgebildet und verleiht dem Ensemble einen Ankerpunkt der Baumassen.

Die Innenräume werden durch eine Sichtbetonkonstruktion als Stahlskelettbau geprägt. Eingestellte und eingehängte Elemente werden farblich abgesetzt. Im zweigeschossigen Atelierraum ermöglicht eine Galerieebene den Blick auf großformatige Gemälde und dient gleichzeitig als Erschließung zum Wohnbereich.

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